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Meister Hirokazu Kobayashi
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Hinweis: Der folgende Text zitiert in weiten Teilen den Wikipedia-Artikel „Aiki-Ōsaka“, wobei verschiedene Änderungen und Ergänzungen vorgenommen wurden.
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Hirokazu Kobayashi (14.02.1929 – 28.08.1998) war ein direkter Schüler von O-Sensei Morihei Ueshiba (1883 – 1969), dem Begründer des Aikido. Hirokazu Kobayashi wurde 1970 im Alter von 41 Jahren der 8. Dan verliehen. Im Laufe der Jahrzehnte hat er einen eigenen Stil entwickelt, der gleichwohl tief in den Lehren von O-Sensei verwurzelt ist. Besondere Merkmale dieses Stiles sind:
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Meguri
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Die Bewegungen von Kobayashi-sensei beruhen unter anderem auf Änderungen, die O-Sensei Morihei Ueshiba in den letzten Jahren seines Lebens ins Aikido eingebracht hat. Weil O-Sensei im höheren Alter an Beweglichkeit und vor allem an physischer Kraft verlor, suchte er nach Wegen, die Wirksamkeit seiner Techniken zu erhalten. Aus dieser Notwendigkeit heraus entwickelte er etwa zwischen 1964 und 1969 das sogenannte Meguri. Damit wurde vor allem das Konzept der „starren“ Schwerthand Tegatana zugunsten des Prinzips Meguri komplett aufgegeben. Unter Meguri sind kleine Drehungen (Rotationen) besonders in den Arm- bzw. Handgelenken zu verstehen. Diese Rotationen ermöglichen sparsamere Bewegungen des eigenen Körpers. Gleichzeitig wird die Energieübertragung auf das Angriffszentrum erheblich optimiert. Meister Kobayashi hat dieses Prinzip weiterentwickelt und perfektioniert.
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Massugu
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Die Körperhaltung in Meister Kobayashis Aikido ist stets aufrecht – massugu. Es gibt keine tiefen Stände. Sowohl bei den waffenlosen Techniken als auch bei den Techniken mit Stock und Schwert wird das hintere Bein am Ende einer Technik immer beigezogen, um anschließend wieder in alle Richtungen beweglich zu sein und ein Maximum an Reichweite und Bewegungsenergie zu erreichen. Neben den im Aikido verbreiteten Körperdrehungen gibt es im Aikido von Meister Kobayashi viele gerade Schritte und direkte Eingänge.
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Atemi
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Häufiger als in anderen Aikido-Schulen werden Schläge – Atemi – eingesetzt. Ziel des Atemi ist es nicht, den Angreifer zu verletzen, sondern ihn zu einer Vermeidungsreaktion zu veranlassen, die ihn seine Stabilität verlieren lässt. Das macht es möglich seine Mitte – Mannaka – zu kontrollieren und die nachfolgenden Techniken mit minimalem Krafteinsatz auszuführen. Das Üben von Atemi im Unterricht verlangt von den Trainingsteilnehmern eine intensive Schulung sowie ein hohes Maß an gegenseitigem Respekt und Rücksicht. Gleiches gilt auch für das Training mit den im Aikido gebräuchlichen Waffen:
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JĹŤ und Bokken
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Auch im Umgang mit den Waffen (Jō = Stock und Bokken = Holzschwert) kommen wichtige Prinzipien des Aikido konsequent zur Anwendung: Im Aikdio gibt es keine Kampfhaltung Kamae („Aikido-wa Kamae nai“). So wie es kein Kamae gibt, so wird auch der Partner nicht mit den Augen fixiert – Minnai. Durch „peripheres Sehen“ wird die Intention des Gegenüber schneller (und mehr „mit dem Herzen“ als mit den Augen) erfasst und gleichzeitig das übrige Geschehen in der Umgebung mit wahrgenommen. Dadurch, dass keine Stärke demonstriert wird, wird ein „Aggressor“ nicht herausgefordert, sondern gleichsam zum Angriff „eingeladen“. Und schließlich wird der Angriff nicht abgeblockt – es wirkt nicht Kraft gegen Kraft. Erlebbar wird dies im Prinzip Otonashi-no Ken (= „lautloses Schwert“). Das bedeutet, das Schwert des Angreifers wird nicht weggeschlagen, es wird nicht auf oder gegen dessen Waffe geschlagen. Stattdessen wird mit dem eigenen Schwert stets sofort die Mitte des Angreifers gesucht und kontrolliert – Itsumo Mannaka take (= „immer nur die Mitte“). Im Idealfall wird ein Angriff so bereits im Enstehen kontrolliert, bevor er sich voll manifestieren beziehungsweise seine maximale Energie entwickeln kann – katsu hayabi (= „Siegen in der Geschwindigkeit des Lichts“).
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